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José García y Más wurde 1945 als Sohn sephardisch-katalanisch-andalusischer Eltern
in Santa Cruz de la Palma auf den Kanarischen Inseln geboren. Mit 18 Jahren heuerte
er auf einem norwegischen Öltanker an und umfuhr den afrikanischen Kontinent.
Er besuchte die Kunstschule, die Escuela de Bellas Artes, in Santa Cruz de Tenerife.
1970 tauschte er das ungeliebte Franco-Regime gegen die junge deutsche Demokratie
und absolvierte ein Ingenieurstudium in Berlin. Seit 1980 verfolgt er ausschließlich seine Karriere als freischaffender Maler und Zeichner. Studienaufenthalte in Schweden, England, Italien und Spanien haben seine Berliner Schaffensperiode nachhaltig beeinflusst. Nach drei Jahrzehnten in der Metropole zog er mit seiner Frau auf die Ostseeinsel Usedom, wo sie seit 2003 in ihrem Bansiner Landhaus leben und arbeiten.
Den
Schwerpunkt der hier gezeigten Arbeiten bilden Weltpolitik, Gesellschaft
und Umwelt. García y Más ist kein politischer Maler im klassischen
Sinne, wohl aber ein zeitkritischer, vor allem ein Satiriker, dessen Bilder
genau ,gelesen‘ sein wollen. Sein kritisches Engagement kam nicht
von ungefähr, schärfte die Stadt Berlin als besonders ergiebige
Quelle nationaler wie multikultureller Befindlichkeiten seinen Blick für
gesellschaftliche Problemstellungen, die er zu groß dimensionierten
Bildern gestaltete: sein Ausdruckswille tendiert, vom ironischen Aperçu
ausgehend, zunehmend zum Sarkastischen.
Die
Ost-West-Spannung, die deutsche Frage, das Leben im geteilten wie
im wiedervereinten Berlin, die Probleme der Europäischen Gemeinschaft
und des amerikanischen Kontinents bilden wichtige Themen seiner Arbeit.
Ein treffendes Beispiel für seinen politischen Ausdruck sind
„Die Löwenbändiger“ (1985), mit denen er
in der Ständigen Ausstellung „Ein Gang durch zwei Jahrtausende deutscher Geschichte“ im
Deutschen Historischen Museum in Berlin vertreten ist.
Seine
figürliche, linienbetonte Malerei wurzelt in Pittura Metafisica und
Surrealismus, knüpft an Giorgio de Chirico und René Magritte
an, bezieht sich aber auf konkrete gesellschaftliche Missstände,
die mittels Verfremdung, Ironie und Witz häufig makaber, bisweilen
sarkastisch auf den Punkt gebracht werden. Von tonigen, aber schon recht
kräftigen, eher kühlen Valeurs seiner früher figurenreichen,
kleinteiligen Kompositionen herkommend verwendet García y Más
in seinen neueren Bildern zunehmend intensive, leuchtende Farben,
die so plakativ wie wirkungsvoll das auf immer weniger Gestalten beschränkte
Bildszenario bestimmen. |